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Kulturelle Bildung

In den letzten Jahren ist die Bedeutung der kulturellen Bildung an Ganztagsschulen verstärkt in den Blick von Politik, Wissenschaft und Praxis gerückt. Zum einen aufgrund der Annahme, dass Ganztagsschülerinnen und -schüler außerschulische Angebote seltener wahrnehmen und die Mitgliederzahlen von Sport- oder Musikvereinen schwinden könnten. Sportvereine, Musik- und Jugendkunstschulen kooperieren auch deshalb zunehmend mit Ganztagsschulen und haben mit ihren Angeboten inzwischen einen festen Platz im Angebotsportfolio vieler Schulen.[1] Zum anderen belegen einschlägige Studien (vgl. Züchner, 2014) die hohe soziale Selektivität außerschulischer Angebote, während in der Ganztagsschule auch Kinder aus sozial weniger privilegierten Familien und Kinder mit Migrationshintergrund die Möglichkeit erhalten, z. B. an Sportangeboten teilzunehmen oder ein Instrument zu erlernen. Damit trägt die Ganztagsschule zu mehr Chancengerechtigkeit und kultureller Teilhabe aller Kinder und Jugendlichen unabhängig von ihrem sozioökonomischen Hintergrund bei.

Einen eindrucksvollen Einblick in die Vielfalt kultureller Bildung an Ganztagsschulen bietet die Dokumentation „Hammer, Geige, Bühne“ (Lehmann-Wermser, 2013). Auf der Basis der „MUKUS-Studie“ (Lehmann-Wermser, Naacke & Nonte, 2010) werden in einem Film und dem Begleitbuch vier Schulen mit unterschiedlichen Konzepten und Angeboten musisch-künstlerischer Bildung porträtiert. Neben den Forschungsergebnissen der Studie zu Wirkungen künstlerischer Betätigung enthält die Publikation zahlreiche Anregungen für Lehrerinnen und Lehrer, wie sie musisch-künstlerische Projekte selbst realisieren können.