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Grundsätzliches

Bei allen Ruhe- und Entspannungsangeboten gelten die gleichen Grundsätze.

  • Ein wesentliches Prinzip lautet „Ruhe braucht Raum“ – sowohl zeitlich als auch räumlich. Beides lässt sich schaffen. Durch beispielsweise das Ritualisieren von Ruhe- und Entspannungsangeboten werden die zeitlichen Voraussetzungen geschaffen. Das Nutzen von Nebenräumen für die selbstgestalteten Ruhezeiten, das Teilen der Klasse in kleiner Gruppen oder das Einbeziehen des Möbiliars eröffnet mehr Raum.
  • Damit die Entspannungs- und Erholungszeit auch effektiv ist, ist es wichtig, dass den Schülerinnen und Schülern Nutzen und Zweck der Übung bekannt sind. Sowohl auf der kognitiven wie auf der körperlichen, mentalen und emotionalen Ebene soll den Übenden der Sinn des Angebots bewusst gemacht werden: Warum soll ich bei dieser Übung überhaupt mitmachen? Die Lehrkraft kann dies mit wenigen einführenden Worten erreichen. Wenn die Kinder und Jugendlichen ein Bewusstsein für den Sinn der Ruhe- und Entspannungsangebote auf allen Ebenen „spüren“, besteht die Möglichkeit, dass sie entsprechende Phasen auch selbständig in ihren Alltag integrieren lernen, ein Bewusstsein dafür entwickeln, wann und in welchen Situationen sie eine „Auszeit“ brauchen und welche Übung für sie zum gewünschten Ziel (Ruhe, Entspannung, Konzentration…) führt.
  • Eine weitere entscheidende Basis bildet das Prinzip „Alles kann, nichts muss!“. Es ist wichtig, dass die Kinder und Jugendlichen frei entscheiden können, das Entspannungsangebot anzunehmen. Die Schülerinnen und Schüler sollen sich eingeladen und nicht gezwungen fühlen: „Willkommen zu unserer heutigen Entspannungszeit! Ich lade dich herzlich dazu ein! Wenn du heute nicht mitmachen möchtest, dann halte dich bitte an unsere Regeln!“
  • Um Entspannungsphasen jedoch nicht im Chaos enden zu lassen, sind Regeln wichtig, an die sich alle – insbesondere die, die nicht aktiv mitmachen - halten müssen. Solche Regeln sind z.B.: „Für alle, v.a. für die, die nicht mitmachen wollen, gilt heute: Ich bin während der ganzen Übung still und störe niemanden! Ich bleibe auf meiner „Insel“! Meine Hände bleiben bei mir! Ich berühre niemanden!“
  • Auch kurz dosierte Ruhe- und Entspannungszeiten wirken. D.h. es reichen schon drei bis 10 Minuten aus, um eine entsprechende Wirkung (beruhigen, ausgleichen, entspannen) zu erreichen. Lieber kürzer und dafür öfter üben!
  • Zudem gilt: Am Beginn jeder Übung  steht eine kurze Einführung, so dass die Schülerinnen und Schüler ruhig werden und sich auf die folgende Situation einstellen können: „Setze oder lege dich bequem hin! Lege deine Hände auf deinen Bauch! Spüre, wie beim Einatmen dein Bauch größer und wie er beim Ausatmen wieder ganz flach wird! Schließe jetzt deine Augen und atme dreimal ein- und aus!“
  • Eine behutsame Rückholphase am Ende  schließt die Entspannungsübung ab und ist ebenso wesentlich wie die Hinführung: "Richte nun deine Aufmerksamkeit wieder auf deinen Körper. Bewege langsam deine Finger und Zehen, deine Hände und Füße! Strecke und recke dich! Wenn du magst, kannst du auch (leise) gähnen! Öffne jetzt deine Augen und genieße deinen weiteren Tag!"
  • Noch ein Tipp: Übung macht den Meister!